Presse und Literatur in Czernowitz. Vom kolonialen Diskurs zum eigenständigen Feld der kulturellen Produktion = Press and literature in Chernivtsi: From the colonial discourse independent field of cultural production

Research output: Contribution to journalArticlepeer-review

Abstract

Die seit 1918 als ein Teil des rumänischen Königreiches bestehende Bukowina mit ihrer einzigen Groß- und Hauptstadt Czernowitz schreibt sich in das kollektive Bewußtsein als eine besondere Kulturlandschaft, deren Blütezeit mit den Zwischenkriegsjahren gleichgesetzt wird. Als ein wichtiges Postulat der wissenschaftlichen Erforschung dieser Kulturlandschaft, die nur allzuoft als ein nachträgliches Konstrukt der literarischen Erinnerungen und Projektionen einzustehen hat, erscheint eine systematische Erforschung von deren Presse, denn der bisherigen literaturwissenschaftlichen Forschung zur deutschsprachigen Czernowitzer Literatur der Zwischenkriegszeit – wie lückenhaft und unsystematisch sie auch sein mag – entspricht keine vergleichbar ausgedehnte Forschung zu der zeitgleich in der Stadt erscheinenden deutschsprachigen Presse und ihren Verbindungen zu jüdischen Parteien und Organisationen. Der folgende Beitrag plädiert für die Erforschung der Bukowiner Presselandschaft in Form einer vorerst auf Czernowitz beschränkten Bibliographie als eine Möglichkeit, sich dieser historischen Landschaft systematisch zu nähern und die in der Erinnerung abhanden gekommene Blickschärfe wiederzugewinnen. = The true cultural history of Czernovitz has been masked by a mythology based largely on romanticized accounts. In order to better understand the background to this city's rich literary production, a fresh approach is required: an approach that should counter the romantic mythology of Czernovitz, stressing the city's role as a ‘space of communication’ as opposed to a ‘location of memory’. Whereas the Czernovitz German literature has been the subject of academic research since the 1980s, the Czernovitz German-language press, and its connections with the Yiddish and Hebrew presses, has not yet been studied. The following article highlights the importance of this press, which flourished in Czernovitz during the Interwar period, when the city was an enclave of a thriving multilingual culture, highly literate, intellectual, and predominantly Jewish.
Original languageEnglish
Pages (from-to)171-180
Number of pages10
JournalInternationales Archiv für Sozialgeschichte der deutschen Literatur
Volume28
Issue number1
DOIs
Publication statusPublished - Dec 2007

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